Eine kurze Erklärung der meistgekauften Innenfarben.
Kalkfarbe:
Sumpfkalkfarben sind bestens geeignet um feuchte Wände austrocknen zu lassen, weil diese eine hohe Feuchte- und Gasdurchlässigkeit besitzen und einen porösen sowie kapillaren Aufbau haben. Dadurch werden sie sehr oft in Räumen mit hoher Kondensation eingesetzt. Schlafzimmer, Bäder und Küchen sind besonders anfällig auf Schimmelbefall. Durch die hohe Alkalität des Luftkalkes werden Pilzmikroben keinen Nährboden finden und somit hat der Schimmel keine Chance sich anzusiedeln. Gute Kalkfarbe beinhaltet nur Sumpfkalk als Bindemittel. Auf Kunstharzbinder und Konservierungsmittel wird gänzlich verzichtet.
Kunstharz-dispersionsfarbe:
Der Standard für das Anstreichen von Wänden ist heutzutage die sogenannte ‘Kunstharz-Dispersionsfarbe’. Diese Anstriche sind aus synthetischen Bindemitteln hergestellt, die aus Mineralöl gewonnen werden; meistens ein Acrylharz. Als Pigment wird das Weisspigment ‘Titandioxid’ verwendet um strahlend, weisse Oberflächen zu erhalten. Fakt ist, dass diese Kunstharzdispersionen oftmals als Kalkfarbe deklariert sind. Die positiven Eigenschaften vom Kalk gehen leider unter, weil der Kunstharzanteil und die benötigten Zusatzstoffe diese zunichte machen. Zusatzstoffe sind Stabilisatoren, Entschäumer, Verdicker, Lösungs- und Konservierungsmittel. Somit ist die Dispersionsfarbe ein guter Nährboden und sehr anfällig für Schimmelpilze.
Mineralfarbe:
Als Mineralfarbe werden oft Silikatfarben bezeichnet die als Bindemittel Kaliwasserglas enthalten. Dieses Bindemittel wird aus einer Mischung von Quarzsand und Kaliumcarbonat hergestellt. Nach einem Schmelzprozess wird das erhaltene Pulver bei hohen Temperaturen in Wasser gelöst. Reine Silikatfarbe ist schwer zu verarbeiten und deshalb werden auch diese Anstrichmittel mit Kunstharzen vergütet.
Wir haben uns für die Kalkfarbe entschieden. Die vielen Vorteile haben uns überzeugt.
- Natürliche Inhaltsstoffe für ein gutes Raumklima – ohne synthetische Bindemittel
- Feuchtigkeitsregulierend durch die hohe Wasserdampf-durchlässigkeit (diffusionsoffen)
- Fungizide Wirkung durch die hohe Alkalität und deshalb unempfindlich für Schimmelsporen
- Antistatisch und dadurch staubabweisend und länger sauber
- Mattes, angenehmes Kalkweiss
Wo kann die Kalkfarbe überall eingesetzt werden?
Geeignete Untergründe für Kalkfarben haben wir hier zusammengefasst.
- alle mineralischen Putze wie
- Kalkputz
- Lehmputz
- Zementputz
- Kalk-zementputz
- Gips-zementputz
- Dispersionsfarben
- Silikatfarben
- Gipskartonplatten
- Spanplatten
- Tonziegel
- Porenbeton
- Kalksandstein
Lieber Stefan, ich habe mit Interesse deinen Überblick über die verschiedenen Farben gelesen. Wir wollen unsere Wohnung am Meer streichen und wir informieren uns über die verschiedenen Farbmöglichkeiten. Wir haben gelesen, dass Mineralfarben gut zu Wohngebieten in der Nähe vom Meer passen. Wichtig wäre auch eine gute Feuchtigkeitsregulierung, die du bei Kalkfarben erwähnst. Was würdest du uns empfehlen?
Hallo Florian,
wenn es sich um die Fassade des Hauses handelt, so ist empfehlenswert einen Sumpfkalkanstrich vorzunehmen. Falls du hochwertigen Malerkalk brauchst, so kann ich damit dienen. Dazu ist jedoch ein Kalkputz als Untergrund notwendig. Ist es aber ein anderer Putz, so müsste man wissen, um welchen es sich handelt, um ein geeignetes Produkt verwenden zu können.
Bei Anstrichen im Innenraum ist unsere Kalk-Marmorfarbe bestens geeignet. Diese ist gleich wie ein Sumpfkalkanstrich hoch wasserdampfdurchlässig und für ein gutes Raumklima wärmstens zu empfehlen.
Freundliche Grüße
Stefan
Hallo,
ich habe gelesen, dass Kalkfarbe nicht für den Küchenraum geeignet sei und dass bei einzelnen Flecken (die ja in der Küche ständig entstehen) diese nicht ausgebessert werden können, da man es sofort sieht. Stimmt das?
Hallo Frau Stetter,
mit Ausbesserungen habe ich eigentlich noch nie Schwierigkeiten gehabt. Einfach mit dem Pinsel schön ausstreichen. Weil Sie von ständigen Flecken sprechen, können Sie sich ja überlegen eine abwischbare Fläche mit Stucco Veneziano zu machen.
Schöne Grüße
Stefan Fischer